Center-TBI

Das vom 7. Forschungsrahmen der Europäischen Kommission geförderte "CENTER TBI"-Forschungsprojekt ist eine groß angelegte prospektive Kohortenstudie mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) Patienten. Mit über mehr als 70 teilnehmenden Institutionen in 22 Ländern, einer Laufzeit von 5 Jahren und etwa 5.400 SHT Patienten soll das CENTER-TBI Projekt eine verbesserte Charakterisierung und Klassifizierung von SHT sowie die Identifizierung der effizientesten Therapiemaßnahmen ermöglichen.

Spezifische Ziele des CENTER-TBI Projekts sind

  1. die Erhebung epidemiologischer Daten hoher Qualität in den Bereichen Neuroimaging, DNA- und Blutproben und deren Bereitstellung in einem öffentlich zugänglichen Datenarchiv,
  2. die Verbesserung der Outcome-Bewertung bei SHT Patienten,
  3. die Entwicklung multidimensionaler Diagnose- und Prognoseverfahren,
  4. die Erstellung von Patientenprofilen, die die Erfolgschancen von Therapiemaßnahmen optimal vorhersagen lassen (Stichwort: "precision medicine") sowie
  5. die Entwicklung von Leistungsindikatoren zur Sicherung der Versorgungsqualität.

Das Institut für Medizinische Psychologie und Soziologie der Universitätsmedizin Göttingen leitet im Rahmen des CENTER-TBI Projekts das Arbeitspaket WP10, das der multidimensionalen Outcome-Bewertung von SHT Patienten gewidmet ist. Hierbei werden Kernaspekte wie Lebensqualität nach SHT, psychische Komorbidität und Symptomatik, Funktionsfähigkeit sowie zeitlicher Verlauf zentraler kognitiver Funktionen (Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsfunktionen) untersucht. Des Weiteren werden die psychometrischen Eigenschaften ausgewählter Outcome-Instrumente in mehreren Sprachversionen analysiert sowie Studien über die Zusammenhänge zwischen klinischen Befunden und dem zeitlichen Verlauf relevanter Outcomes nach SHT durchgeführt.